Wer eine Faust machen kann, kann telefonieren

Alle Menschen können sich am digitalen Leben beteiligen: das ist ein Ziel der Barrierefreiheit auf Smartphones und Tablets. Die Funktionen helfen allen. Unser Mitglied faktordrei erklärt Ihnen hier die besten.

Schweigen ist nicht immer golden. So war für Millionen von Menschen mit Hörproblemen der Fernseher bis in die 1970er hinein ein bewegtes Bild ohne Ton.

Die ersten Untertitel wurden 1972 in ausgewählten Fernsehsendungen eingeblendet. Eine erste Barriere wurde weggeräumt. Langsam und stückweise. Im Jahr 2009 beschloss Google, allen Videos seiner Plattform YouTube Untertitel zu ermöglichen. Der Algorithmus lernt noch heute.

Barrierefreiheit gehört heute fast selbstverständlich zu jedem verkauften Smartphone, egal ob darauf das Betriebssystem von Apple (iOS) oder von Google (Android) läuft. Die Funktionen ermöglichen es Menschen mit Beeinträchtigungen, am digitalen Alltag teilzuhaben.

Die „Live Caption“-Funktion auf Geräten mit dem Betriebssystem von Google zum Beispiel übersetzt jedes gesprochene Wort in einen Untertitel. Live und in dem Moment des Sprechens. Es müssen also keine Untertitel per Hand gesetzt werden – auch eine Live-Übertragung oder ein ganz aktuelles Ereignis werden so für Menschen mit Hörproblemen erlebbar.

Wer eine Faust machen kann, kann telefonieren. Wer eine Apple-Uhr trägt, kann Telefonate entgegennehmen, indem die Hand, an der die Uhr getragen wird, zweimal zur Faust geballt wird. Die Uhr erkennt dies und schaltet das Gespräch frei – direkt auf der Uhr und ohne das Telefon in die Hand nehmen zu müssen.

Genauso wichtig wie nützlich ist die Vorlesefunktion. Dank Sprachausgabe und Berührfunktion kann ein Apple oder „Android“-Gerät im Prinzip alles vorlesen, was auf dem Bildschirm steht. Benachrichtigungen, eMails, Apps oder die verbleibende Akkulaufzeit.

Auch erkennen aktuellen Smartphones, mit maschinellem Lernen, Inhalte in gemachten Fotos – Bilder können auf diese Weise sozusagen vorgelesen werden.

Mittlerweile können Geräte wie das Apple iPad komplett über die Augen gesteuert werden. Zusammen mit einem Gerät, das die Augenbewegungen erfasst, erkennt das System, wohin der Benutzer schaut, und der Cursor bewegt sich mit dem Blick. Verweilt der Blick länger, können Aktionen wie Tippen oder Auswählen durchgeführt werden.

Diese Fortschritte sind für Menschen mit Beeinträchtigungen gedacht – und gleichzeitig profitieren alle davon. Nicht zuletzt können vorübergehende oder bleibende Beeinträchtigungen uns alle treffen. Unser Mitglied faktordrei freut sich, Ihnen die tollen Funktionen und Möglichkeiten der Barrierefreiheit auf Smartphones und Tablets näherzubringen.