Kostenfreies Online-Training hilft im Umgang mit Depression bei Senioren

Eine neue Online-Schulung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe vermittelt Pflegekräften und pflegenden Angehörigen Wissen zu Altersdepression und zum Umgang mit Suizidalität bei älteren Menschen. Dies teilte die Stiftung mit. Die Suizidraten steigen laut Mitteilung mit dem Alter stark an. Etwa 40% aller Suizide werden demnach von Menschen über 65 Jahren verübt. Fast 90 % der jährlich über 9.000 Suizide und 150.000 Suizidversuche in Deutschland erfolgen vor dem Hintergrund einer oft nicht optimal behandelten psychischen Erkrankung, am häufigsten einer Depression, so die Mitteilung weiter.

Kostenfreie Online-Schulung ohne Anmeldung

Ziel der 90-minütigen Online-Schulung sei es, Altenpflegekräften und pflegenden Angehörigen das Erkennen von Depression und Suizidgefährdung bei älteren Pflegebedürftigen zu erleichtern und Handlungssicherheit zu geben. Ein Audio-Guide führt durch die Schulung, sodass diese auch unterwegs genutzt werden kann. In Filmsequenzen wird außerdem gezeigt, wie Pflegekräfte ihren Verdacht auf Depression oder Suizidgedanken bei Senioren ansprechen können. Die Schulung kann laut Mitteilung am PC, Tablet oder Smartphone bearbeitet werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zur Verfügung steht die Fortbildung unter www.deutsche-depressionshilfe.de/online-schulung-altersdepression

Die Entwicklung des Programms wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

Depression im Alter oft nicht erkannt

„Bei Senioren wird die Depression häufig übersehen. Depressive Symptome wie Hoffnungs- und Freudlosigkeit, Schlafstörungen oder Erschöpfungsgefühl werden als nachvollziehbare Reaktion auf die Bitternisse des Alters oder Ausdruck körperlicher Erkrankungen fehlinterpretiert“, erläutert Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Zudem kann die Depression durch Sprech- und Denkhemmungen und Gedächtnisstörungen Ähnlichkeiten mit Demenz aufweisen. Wie bei allen schweren Krankheiten sollten Angehörige und Pflegekräfte Sorge tragen, dass Erkrankte schnell ärztliche Hilfe erhalten. „Depressionen sind auch im Alter mit Antidepressiva und Psychotherapie gut behandelbar. Die Behandlung ist u.a. durch Begleiterkrankungen und Begleitmedikationen zwar schwieriger, jedoch wegen der größeren Gefährlichkeit auch wichtiger“, so Hegerl.